Die gemeinnützige Organisation „Equality-based Community Support and Training” (ECSAT) wird bereits seit 2017 von dem Lemonaid & ChariTea e.V. gefördert. 2021 startete ein weiteres Projekt von ECSAT und knüpft damit an die Erfolge aus dem ersten Projektzeitraum an.


In Sri Lanka stellt die kulturelle Einstellung gegenüber Menschen mit Behinderungen besonders für den Bereich Bildung und Beschäftigung eine Herausforderung dar. Viele Familien mit Kindern oder Angehörige mit Behinderungen bleiben im Verborgenen und werden vernachlässigt. Die Organisation ECSAT fokussiert sich auf die Inklusion und Gleichberechtigung von Menschen mit Behinderungen. Ihre Programme umfassen von der lokalen Regierung anerkannte Bildungsangebote, Berufsausbildungen und Therapie- und Beratungsdienste für Menschen mit Behinderung. Innerhalb des Projekts „Transforming Livelihoods and Lives“ förderte der Verein zwischen 2017 und 2021 in der Region um Galle und Matara zwei Trainings- und Kompetenzbildungsprogramme für Menschen mit Behinderung und ihre Angehörigen. In der ersten Förderperiode wurden diese in Bereichen wie Handwerk, Gartenarbeit und Kochen ausgebildet und ihnen damit die Möglichkeit gegeben, ein eigenes Einkommen zu generieren.

Herstellung von Batik Produkten von einem Teilnehmenden des Projektes “Transforming Livelihoods and Lives” © ECSAT 2019


Insgesamt über 100 junge Erwachsene mit Behinderungen profitieren von diesem Projekt und ihr Leben und das ihrer Familien wurde entscheidend verändert. Mehr als 30 Menschen haben angefangen, mit der Herstellung von Produkten wie Kissen, Teppichen oder Papiertaschen Geld zu verdienen. Außerdem haben alle Auszubildenden ihre sozialen und lebenspraktischen Fähigkeiten verbessert. ECSAT hat in dieser Zeit die Erfahrung gemacht, dass kontinuierliche Unterstützung der Teilnehmenden und ihrer Familie auch nach Abschluss des Programms wichtig ist.

„Making Ends Meet“ – Start einer zweiten Förderperiode

Aus diesem Grund hat die Organisation das weiterführende Projekt „Making Ends Meet“ entwickelt, welches auf den gewonnenen Erfahrungen und Ergebnissen von „Transforming Livelihoods and Lives“ aufbaut. Hierbei soll weiterhin soziales Unternehmertum und Möglichkeiten zur Einkommensgenerierung von jungen Erwachsenen mit Behinderung gefördert werden. Bereits in der ersten Förderperiode geschulte Teilnehmende werden nun als Lehrassistent*in eingesetzt und bleiben somit Teil des Projektes.

Besuch von ECSAT bei einer teilnehmenden Familie © ECSAT 2019


Auch die Familien der Teilnehmenden werden nun mit berufsbezogenen Trainings unterstützt. Mütter lernen, wie sie ihre handwerklichen und geschäftlichen Fähigkeiten ausbauen können, um ihre Produkte von zuhause aus oder auf lokalen Märkten zu verkaufen. Zusätzlich können Eltern Teil eines Netzwerks werden, innerhalb dessen sie andere Menschen mit ähnlichen Erfahrungen kennenlernen und sich austauschen können.

Sri Lanka – aktuelle Herausforderungen

Sri Lanka wurde nicht nur von der Corona-Pandemie schwer getroffen, sondern hat auch schwere politische Umbrüche erlebt. Infolgedessen befindet sich das Land seit März 2022 in einer Finanzkrise, es gibt Engpässe bei Kraftstoff, Gas und Lebensmitteln und phasenweise lange Stromausfälle. Öffentliche Verkehrsmittel sind eingeschränkt und Transportkosten sind hoch.  
Aufgrund einer hieraus resultierenden verringerten Teilnahme an Präsenz Workshops bot ECSAT Online-Kurse an und hielt den persönlichen Kontakt zu den Teilnehmenden in dieser schwierigen Zeit durch Hausbesuche aufrecht. 
Durch die Unterstützung von ECSAT konnten einige Teilnehmende dennoch ihr eigenes Einkommen generieren, indem sie zum Beispiel einen eigenen Gemüseladen eröffneten oder Papierkarten verkauften.

Die erste eigene Ernte © ECSAT 2018

Die aktuelle Situation in Sri Lanka stellt ECSAT und Menschen mit Behinderungen vor zusätzliche Herausforderungen. Es zeigt, wie wichtig die Arbeit von ECSAT ist, Menschen mit Behinderung und ihre Familien zu unterstützen, sowie deren Inklusion und Gleichberechtigung zu fördern.