Die „Dream Factory Foundation“ wurde 2011 in Kapstadt gegründet mit dem Ziel, Jugendliche aus den Townships im Westkap Südafrikas mit Berufsperspektiven zu unterstützen. Ein Mangel an Zukunftsvisionen und fehlender Zugang zu hochwertiger Bildung sind die Realität für viele junge Menschen aus marginalisierten Stadteilen Südafrikas. Seit Sommer 2019 dürfen wir die junge Organisation mit ihrem Projekt „Emergent Business and Coding Academy“ unterstützen, das junge Erwachsene für den digitalen Arbeitsmarkt ausbildet.
Das Westkap, vor allem Kapstadt, ist von der Zeit der Apartheid noch heute stark gekennzeichnet. Damals wurden die schwarzen Südafrikaner*innen von dem weißen Regime aus den Innenstädten vertrieben und exkludiert. Die Ausgrenzung der Bürger*innen sowohl im sozialen, als auch im wirtschaftlichen Kontext führte zu einer verstärkten Armut in den stark besiedelten Townships, welche sich an den Randgebieten der Stadt entwickelten. Trotz Ende der Apartheid hat auch die neue Generation noch mit den Auswirkungen der Diskriminierungen zu kämpfen. So wachsen viele Jugendliche in Armut und ohne Bezug zur Bildung oder der Arbeitswelt auf.
Die „Emergent Business Coding Academy“ bringt Frauen in die Tech-Branche
Die andauernden Ungerechtigkeiten und der schwere Zugang zu guter Bildung und die damit verbundenen geringen Chancen auf qualitative Jobs waren die Beweggründe für die Gründung der Organisation Dream Factory. Die beiden Gründerinnen haben aus erster Hand die Lücken an einigen Schulen Kapstadts erlebt. In erster Instanz haben sie ein Programm ins Leben gerufen, dass junge Menschen erlaubt ihre eigenen Träume zu entwickeln. Denn ohne Vision keine Motivation. Die Resonanz war immens. Alleine sich trauen zu dürfen zu träumen löste immensens Potenzial bei den jungen Menschen aus. Das Programm von #BeTheDream bildete Grundlage der Organisation und ermutigt junge Menschen an ihren Träumen festzuhalten. Speziell entwickelte Mentoring Projekte helfen den Jugendlichen im Aufbau persönlicher Fähigkeiten. Für zusätzliche Qualifikationen und um noch nachhaltigere Entwicklungen und Erfolge zu erzielen, ist die Akademie für Unternehmer*innentum und Programmierung, die „Emergent Business and Coding Academy“ implementiert worden.
Das Programm der „Emergent Business Coding Academy“ erstreckt sich über ein Jahr und hat zum Ziel insbesondere schwarze Frauen auf den digitalen Arbeitsmarkt vorzubereiten. Der Fokus des Ausbildungsprogramms liegt dabei auf den Themenfeldern digitale Technologien, Geschäftsentwicklung, Unternehmer*innentum und persönlichen Fähigkeiten. Hierbei werden sie von Mentor*innen begleitet und von professionellen Fachkräften unterstützt. Das Ausbildungsprogramm bietet Platz für 40 Jugendliche und setzt neben dem Erlernen von Geschäftsfähigkeiten, vor allem auf praktische Joberfahrung mit Hilfe von Kooperationspartner*innen, die den Schüler*innen Einblicke in verschiedene Berufe und die Arbeitswelt gewähren, sowie Unterrichtsstunden übernehmen.
Wege aus der Arbeitslosigkeit durch die „Emergent Business and Coding Academy“
In ganz Südafrika sind rund 49 % der arbeitslosen Jugendlichen (zwischen 15 und 34 Jahren) junge schwarze Frauen, die besonders begrenzten Jobmöglichkeiten gegenüberstehen. Aus diesem Grund sind jährlich mindestens 70% der Ausbildungsplätze im Programm für sie reserviert. Zu den überwiegend praktisch erlernten Fähigkeiten werden auch die Informatikfähigkeiten, wie das Programmieren, ausgebaut und verstärkt. So werden insbesondere Frauen, die eine Minderheit in technologischen Berufen repräsentieren, auf ein zukünftig stark wachsendes Arbeitsfeld in der männerdominierten Tech-Branche ausgebildet.
Die Ausbildung hat zum Ziel jeden Teilnehmenden mit einem gestärkten Selbstbewusstsein und Fähigkeiten, als auch professionellem Wissen im Bereich Wirtschaft und IT auszustatten und sie individuell auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten. Durch die Erfahrung in den Kooperationsunternehmen sowie dem Abschluss werden mindestens 80 % der Teilnehmenden anschließend einer Jobmöglichkeit oder einer Hochschulbildung nachgehen. Parallel zum Unterricht über Unternehmer*innentum werden die Jugendlichen auch im Rahmen des Projektes in der Entwicklung einer eigenen Geschäftsidee gestärkt und unterstützt.
#bethedream – Chancen auf finanzielle Unabhängikeit
Die Förderung des Lemonaid & ChariTea e.V. wird dafür verwendet, das Programm zu bewerben, die Infrastruktur für das Projekt zu entwickeln und benötigte Unterrichtsmaterialien anzuschaffen, sowie die Kosten für die Gehälter einiger Fachangestellter abzudecken.
Die 40 teilnehmenden Jugendlichen pro Jahr erhalten in diesem einzigartigen Projekt in Südafrika die Möglichkeit durch hochwertige Bildung eine Chance auf einen guten Job in einem wachsendem Berufsfeld und somit finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen. Durch die Erweiterung professioneller als auch persönlicher Fähigkeiten tragen sie zur Stärkung des lokalen Wirtschaftswachstums bei und bekräftigen den Wandel Südafrikas in die soziale Gleichheit.