Mampita

Bereitstellung von Mikrofinanz- und Gesundheitslösungen für die Gemeinden Madagaskars.
Mampita entsteht 2008 auf Initiative der französischen Organisation Inter Aide. Ziel ist es, die wirtschaftlichen und gesundheitlichen Lebensbedingungen gefährdeter Bevölkerungsgruppen in Madagaskar nachhaltig zu verbessern.
Im Zentrum der Arbeit stehen Mikrokredite und Krankenversicherungen, die gezielt auf die Lebensrealität armer Haushalte zugeschnitten sind. Die Organisation ist heute mit festen Standorten in mehreren Regionen vertreten und arbeitet eng mit lokalen Akteuren zusammen.
Über die Jahre entwickelt Mampita Programme, die auf die konkreten Herausforderungen der Bevölkerung reagieren – mit dem Anspruch, stabile Strukturen zu schaffen, die langfristig wirken und den Menschen Eigenverantwortung ermöglichen.
Quadratkilometern zu den größten Inselstaaten der Welt. Das Land ist für seine einzigartige Artenvielfalt bekannt, doch trotz seines natürlichen Reichtums kämpft die Bevölkerung mit gravierenden sozialen und ökologischen Herausforderungen.
Etwa 80 % der Menschen leben unterhalb der Armutsgrenze. Die meisten Familien betreiben Subsistenzwirtschaft und erwirtschaften kaum Überschüsse. Fast jedes zweite Kind leidet an chronischer Unterernährung.
Der Klimawandel verschärft die Lage weiter: Unregelmäßige Regenzeiten, Dürren und extreme Wetterereignisse wie Überschwemmungen und Zyklone erschweren die landwirtschaftliche Produktion und stellen die Menschen vor zusätzliche Risiken. Vor diesem Hintergrund gewinnt der Zugang zu Finanzdienstleistungen, einkommensgenerierendem Wissen und stabiler Gesundheitsversorgung besondere Bedeutung.
In den madagassischen Regionen Boeny, Sofia und Betsiboka lebt eine überwiegend junge Bevölkerung, die meist in der Landwirtschaft oder im informellen Sektor tätig ist. Der eingeschränkte Zugang zu Kapital erschwert es jedoch, in einkommensschaffende Tätigkeiten zu investieren.
Um dieser Herausforderung zu begegnen, setzt das Projekt auf einen dreifachen Ansatz: Mikrokredite ermöglichen Haushalten erste wirtschaftliche Schritte, Schulungen vermitteln unternehmerisches Wissen, und die Teilnahme an einem Krankenversicherungssystem verbessert den Zugang zur Gesundheitsversorgung.
Das Modell kommt seit 2008 in anderen Regionen erfolgreich zum Einsatz und wird nun durch die Eröffnung lokaler Filialen auf neue Gebiete ausgeweitet. Diese ermitteln geeignete Kreditnehmerinnen und Kreditnehmer, begleiten die Antragstellung und bieten verschiedene Finanzprodukte an: eine Startfinanzierung von 65 Euro für kleinere Investitionen, eine Wachstumsfinanzierung von bis zu 217 Euro zur Geschäftserweiterung sowie eine Garantiefinanzierung von bis zu 109 Euro zur Absicherung.
Begleitend dazu nehmen die Teilnehmenden an Schulungen zu Management, Buchhaltung und Marketing teil. Mampita stellt zudem individuelle Begleitung bereit, um sicherzustellen, dass Kredite gezielt eingesetzt und unternehmerische Fähigkeiten praktisch gestärkt werden. Diese enge Betreuung schafft die Grundlage für tragfähige wirtschaftliche Existenzen und verbessert gleichzeitig die gesundheitliche Absicherung im ländlichen Raum.