Das  Imkereiprojekt im Ostkap von Südafrika zielt darauf ab die Arbeitslosenquote in der strukturell benachteiligten Region zu senken. Die Ausbildung im Imkereiberuf gibt jungen Menschen eine berufliche Perspektive durch die Nutzung der lokalen Ressourcen. Das Imkereiprojekt ist eines von zwei Projekten des Projektinkubator „Nceduluntu“, das der Lemonaid & ChariTea e.V. seit Mai 2017 fördert.


Das Projekt der NPO Nceduluntu ist in der Gemeinde von Wesley situiert. Diese liegt im Ngqushwa Distrikt, einer Region, die während der Apartheid Zeit zum ethnisch segregierten „Homeland“ Ciskei gehörte. Die meisten der dort lebenden Familien wurden im Rahmen der Apartheidpolitik von weißen Farmern im Ostkap vertrieben. Die Folgen dessen spiegeln sich auch heute, nach der Integration des Homelands in die Provinz noch in starken ökonomischen Disparitäten wieder. Die Gegend ist gekennzeichnet von hohen Arbeitslosenraten und extremer Armut. Mit 78 Prozent liegt die Arbeitslosenquote 20 Prozent über dem Provinzdurchschnitt. Die Mehrheit der Haushalte hat weniger als 107 Euro im Monat zur Verfügung. Diesem Trend möchte die gemeinnützige Organisation Nceduluntu entgegenwirken. Die Projekte der Organisation konzentrieren sich darauf, Einkommen für die lokale Bevölkerung zu generieren und die sozioökonomischen Bedingungen in der Gemeinde Wesley anzukurbeln. Dabei macht sich die Organisation die vorhandenen Ressourcen geschickt zu eigen.

Ein neues Zuhause für wilde Bienen generiert Arbeit

Denn auf dem Gelände des Nceduluntu Centers wachsen Eukalyptusbäume. Ihre Blüten ziehen wilde Bienenschwärme an. Die große Anzahl der Schwärme inspirierte das Imkereiprojekt. In einem Pilotprojekt wurden mit Hilfe eines Imkers bereits erste Bienenkästen aufgestellt, ein Abnehmer für den Honig gefunden und sechs Gemeindemitglieder zu Imker*innen ausgebildet.

Nun wird das Programm ausgebaut. Das Zentrum bekommt eine professionelle Imkereiausrüstung und neue Ausbildungsmaterialien. Vor allem Jugendliche, unter denen die Arbeitslosenquote besonders hoch ist sollen an der Imkereiausbildung teilnehmen.

Verarbeitung der Honigwaben im Imkereiprojekt im Ostkap
Verarbeitung der Honigwaben.

Seit Mai wurde die Anzahl der Bienenkästen vergrößert, der erste Honig verkauft und eine weitere Person angelernt. Wegen der extremen Trockenheit, gibt es jedoch weniger Bienen als in den Vorjahren und es konnten bisher noch nicht alle neuen Bienenkörbe mit Völkern besetzt werden.

Durch die Förderung des Vereins werden die Aufbaukosten des Projektes getragen. Diese beinhalten Bienenkörbe, erste Gehälter sowie Trainingseinheiten zu Imkerei und unternehmerischen Grundlagen.

Die wilden Bienen, die auf dem gut geschützten Gelände des Nceduluntu Zentrums ein neues Zuhause finden, schaffen dringend benötigte Arbeitsplätze und tragen dadurch zur wirtschaftlichen Stärkung der Region bei.