In der Gegend der Cedarberge, ca. 400km nördlich von Kapstadt wächst der rote Rooibos-Tee. Das südafrikanische Nationalgetränk wächst nur in dieser Region und wird dort traditionell angebaut. Während den Jahren des Apartheidregimes war es ausschließlich weißen Großfarmen erlaubt Rooibos Tee anzubauen und zu vermarkten. Erst im Jahr 2001 gründete sich die Heiveld-Kooperative aus 14 Kleinbauern in Suid-Bokkeveld welche bis heute der einzige Zusammenschluss der als „Coloureds“ diskriminierten Bevölkerungsgruppe ist.

POLITISCHER & GESELLSCHAFTLICHER KONTEXT

Durch die steigende Nachfrage an Rooibos-Tee beziehen immer mehr Händler ihre Ware von privaten Großplantagen, welche mehr als 98% der landwirtschaftlich nutzbaren Fläche ausmachen und immer noch in Besitz weißer Großgrundbesitzer sind. Auf Dauer, so die Befürchtung der Kleinbauern, werden sie sich nur schwerlich gegen die Großfarmer durchsetzen können. In den Jahren 2011 und 2012 hat der Verein Lemonaid & ChariTea mit der NGO „Indigo Development & Change“ der Gemeinschaft der Kleinbauern eine autarke Stromversorgung durch Solarsysteme entwickelt.

 

Wasser ist eine wichtige Ressource für die Landwirtschaft, wie auch für die grundlegenden Bedürfnisse der Menschen in Suid-Bokkeveld. Aktuell hat jede Farm ein Bohrloch oder einen Brunnen oder beides als Zugang zu sauberem Wasser. Durch die Zunahme der Landwirtschaft und der Bevölkerung, ist der Wasserverbrauch gestiegen. Nach den heftigen Dürren in 2003 und 2006 haben die Farmer einen Wasser-Überwachungsprozess gestartet. Es wurde die Wasserqualität- und Menge überprüft. Für die Wasserentnahme werden jeweils Windmühlen oder Solarpumpen eingesetzt, die immer wieder funktionsuntüchtig sind. In Zusammenarbeit mit den Bewohnern und der Heiveld-Kooperative wurde zu Beginn von 2015 für die wichtigsten Stellen ein Notfall-Wasserversorgungssystem erarbeitet.

ZIELE

In Zusammenarbeit mit Indigo Development & Change, will der Lemonaid & ChariTea e.V. ein Notfall-Wasserversorgungssystem aufbauen. Für den ersten Schritt werden zwei Regenwasserauffangbecken in Kortkloof und Melkraal installiert. Die Infrastruktur wird den umliegenden Bewohnern zur Verfügung gestellt und von ihnen instand gehalten.

STATUS

In 2015 wird mit den Arbeiten begonnen, so dass die Becken Anfang 2016 benutzt werden können. Bei positiver Rückmeldung der Bewohner, werden zwei weitere Becken an zwei weiteren Standorten ins Auge gefasst.