2017 unterstützt der Lemonaid & ChariTea Verein mit einer einmaligen finanziellen Förderung das Waisenhaus Mahadeva Suwamigal.
Die Anfänge des Waisenhaus Mahadeva Suwamigal gehen zurück auf die Errichtung eines Klosters im Jahr 1950. In diesem Jahr errichtete der Hinduorden „Mahadeva Ashram“ ein Kloster, um den Hinduismus im Inland des Nordens zu lehren. Zu Beginn konzentrierte sich das Kloster auf die Lehre. Während des Bürgerkrieges in Sri Lanka 1983 wurden zwei Waisenhäuser auf dem Gelände des Klosters in Kilinochchi errichtet, um 117 Jungen und 40 Mädchen ein Zuhause zu geben. Die Landgemeinden und NGOs unterstützten den Aufbau des Waisenhauses finanziell. Als der Bürgerkrieg sich ausweitete, wurden die Kinder auf verschiedene Plätze verteilt im Mullaitivu District und kamen schließlich in ein „Welfare camp“ in Chettikulam. Gegen Ende des Krieges wurden die Kinder in Kilinochi wieder zusammengeführt, nachdem ein Teil der zerstörten Gebäude wieder aufgebaut worden war mit Hilfe von NGOs und dem Provinzgouverneur Rasa, der heute als Pensionär das Waisenhaus leitet (President T. Rasanayagam).
Rasa: „…in our former abode with the sky as the roof, the walls and pillars bore marks of bullets and bombs…“
Um die Kinder die Grauen des Krieges verarbeiten zu lassen, wurde viel in Kunst und Sport investiert, besonders in Judo und Karate für Jungen und Mädchen. Es gab bei Wettkämpfen zahlreiche Preise für die Jugendlichen – ein großer Stolz für die Heimbewohner. Zu Beginn wurden im Heim 314 Kinder betreut, dann wurden es 406 und heute sind es etwa 450 Kinder und Jugendliche. Nicht alle sind Vollwaisen, manchmal ist der Verlust des Vaters zu beklagen, manchmal der Verlust der Mutter. Die große Zunahme der Kinder hängt mit der großen Armut zusammen, viele leben unter der Armutsgrenze.
Den Antrag zu dieser Förderung erhielten wir von dem „Sri Lanka Verein Hamburg e.V.“. Der Sri Lanka Verein e.V. engagiert sich im kulturellen Austausch zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen in Sri Lankas und setzt sich für die Verminderung von Armut und Förderung von Bildung ein. Die einmalige Förderung zielt darauf ab, dass das Waisenhaus sich innerhalb von fünf Jahren durch den Anbau von Lebensmitteln selbst versorgen kann. Diese Nahrungsunabhängigkeit wird durch die Ausweitung der Kultivierung des vorhandenen Landes erreicht. Neben der geplanten Kultivierung der vorhandenen zwei Hektar Land, unterstützt die Förderung ein Weiterbildungsprogramm in Computer Skills und Nähkursen, welches die Kinder auf zukünftige, berufliche und unternehmerische Tätigkeiten vorbereitet.
Jule Steffens und Paul Bethke von der Lemonaid Beverages GmbH besuchten im Februar 2017 das Heim und brachten uns folgenden Bericht mit:
„Wir sind nach Kilinocchi gereist, um das Mahadeva Achchirama Children Home (auch bekannt als Mahadeva Ashtrama Saivach Chiruvar Illam, Kurukulam and Gurukulam) Waisenhaus, das vom Lemonaid & ChariTea e.V. supported wird, zu besuchen. Es gibt ein Gästehaus, in dem normalerweise Freiwillige aus der ganzen Welt untergebracht werden. Hier durften wir übernachten und speisen – es gab leckere Currys.
Am nächsten Morgen hat uns ein Komitee aus Leuten unterschiedlicher Funktionen (Vorstandsmitglieder, Lehrer*innen, Verwaltungsangestellte) empfangen und herumgeführt. Das Waisenhaus hat von geflüchteten Sri Lankanern eine große Menge Land geschenkt bekommen, verfügt aber nicht über die Mittel, dieses zu bewirtschaften. Voller Stolz haben sie uns mehrere Felder gezeigt, die Dank der Spende vom Lemonaid & ChariTea Verein endlich bestellt werden konnten: Bananen, Tomaten, Zwiebeln, Kokosnüsse, Kartoffeln, Zucchini, Papaya, Ananas, Tomaten und weitere Obst- und Gemüsesorten und sogar Reis bauen sie selber an. Unsere Spenden konnten also einen ersten Beitrag liefern, dass sie sich selbst versorgen können und zukünftig komplett unabhängig sind.
Die meisten der ca. 60 Angestellten kommen aus der umliegenden Region, einer der Lehrer war aus Colombo. Wir hatten die Möglichkeit das großzügige und liebevoll gestaltete Gelände zu bestaunen. An den Feldern stehen riesige Schilder mit Namen der Spender, was uns natürlich unangenehm war, aber anscheinend so üblich ist. Wir wurden mit Blumen beschenkt und durften gemeinsam mit den Kindern ein neues Feld zeremoniell mit den ersten Samen bepflanzen. Wir haben noch Unterkünfte und Klassenräume, Computerraum und Reislager, Bibliothek und den Essens-Saal angeschaut. Beim Essen helfen Teams der älteren Kinder den Jüngeren. Das gesamte Heim ernährt sich vegetarisch, was dem hinduistischen Glauben zu Grunde liegt. Das Heim ist wirklich groß, besteht aus mehreren Standorten und hat einen eigenen Bus, landwirtschaftliche Geräte und Vehikel. Es gibt Spielplätze, Tempel, Wiesen, Felder, Unterkünfte mit eigenen Gärten.
Die Kinder haben für uns gesungen und kleine Schauspielstücke vorgeführt. Unter Aufsicht ihrer stolzen Lehrer*innen. Die Verhältnisse zwischen Lehrer*innen und Kindern wirkten respektvoll und vertraut.“