Ein wichtiges Gremium der Vereinsarbeit ist der interne Beirat. Zwei Tage lang fand sich der neue interne Beirat Anfang November in unseren Konferenzräumen in der Rindermarkthalle zusammen. Bestehend aus gewählten Vertreter*innen der Lemonaid GmbH, wurden neue Prozesse der Vereinsarbeit diskutiert und erklärt.

 

Im Sommer 2018 wurden fünf der aktuell sieben Beiratsmitglieder aus der Lemonaid GmbH gewählt, um sich in der Vereinsarbeit zu engagieren und sich intensiver mit den Projekten und Projektländern auseinanderzusetzen. Zwei der aktuellen Mitglieder sind bereits seit zwei Jahren Teil des internen Beirats, die anderen fünf wurden durch neue ersetzt. Die Mitglieder des Beirats sind gleichzeitig Botschafter*innen der Vereinsinformationen für den Rest des Unternehmens. Denn allein oder nur zu zweit ist es für die beiden Projektkoordinatorinnen Aileen und Hanna nicht immer ganz einfach, mehr als 20 unterschiedliche und teils hochkomplexe Projektinhalte an jede*n Mitarbeiter*in zu vermitteln.

 

Eine Gesellschaft, eine Organisation, eine Vision

Interner Beirat und Verein kommen zusammen, um sich über die Arbeit des Vereins auszutauschen, Neuerungen zu besprechen, zu entwickeln und festzuhalten. Wenn von der Arbeit des Vereins gesprochen wird, geht es auch darum, die gemeinsame Vision nicht aus den Augen zu verlieren. Denn sie ist schließlich der Grund, warum es Unternehmen und Verein überhaupt gibt:

 

„Wir wollen gesellschaftlichen Wandel aktiv mitgestalten. Wandel ist das Ergebnis unzähliger kleiner Entscheidungen sehr vieler Menschen – die jeden Tag aufs Neue getroffen werden. Wir wollen Impulsgeber*innen von Entscheidungen sein, die positiv in die Gesellschaft wirken.
CHANGE BY CHOICE“

Der Verein setzt diese Vision unter anderem ko-kreativ und partnerschaftlich um. Was genau Partnerschaft für jede*n einzelne*n bedeutet und wie Partnerschaft in der Projektarbeit gelebt werden soll war deswegen wichtiger Inhalt in der Sitzung.

 

Einer der wichtigsten Arbeitsbereiche für den Beirat ist die Projektauswahl: Die Evaluierung von Projektanträgen, die in der großen Beiratssitzung stattfindet. Um die Neuen auf diese verantwortungsvolle Arbeit vorzubereiten, widmen sich alle diesem Thema gleich mehrere Stunden. Ein weiterer großer Block in den zwei Tagen ist die Sensibilisierung für das Thema der Machtkritik und warum es wichtig ist auch sich selbst in der täglichen Arbeit im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit immer wieder zu hinterfragen.

 

„Wie funktionieren Prozesse wie Ausschreibung, Bewerbung, Auswahl, Förderung?
Warum ist es so wichtig auf Sprache in der Kommunikation zu achten?
Was bedeuten Macht und Machtkritik und wie wird beides in Bild und Text deutlich?“

 

 

Geht gut zusammen: Bewusstsein, Produktivität und zwischendurch auch mal ausgelassen sein

Das Vorangegangene klingt erst einmal etwas trocken und statisch. Aber, wenn Lemonaider sich sehen, ist die Freude groß. Mit Simon aus Italien, Stefan aus Österreich und Paul aus den Niederlanden trifft man sich eben nicht alle Tage. Oder Ina, die extra aus dem weit entfernten Hessen angereist ist. In jedem Fall ist die Stimmung ideal. Während alle hin und wieder auch mal scherzen, sind es auf der anderen Seite die Stille bei den Vorträgen und die reichlichen Fragen danach, die zeigen, wie ernst es jedem*r einzelnen mit den Projekten und der Arbeit des Vereins ist.

Beiratssprache ist eigentlich englisch, diesmal verstehen jedoch alle Deutsch. Deswegen wird auch die Sitzung auf Deutsch abgehalten. Es sind Momente wie diese, die die Atmosphäre auflockern: Wenn Paul einen Kommentar auf Englisch einwirft und alle automatisch für die nächsten 5 Minuten die Sprache wechseln, um dann nicht weniger abrupt wieder auf Deutsch umzusteigen.

 

 

Team des internen Beirats. ©Ronja Schweer

 

 

Zwei Tage lang Methodik, Vorträge, Kreativität, Diskussion und ein kleiner Klönschnack* hier und da. Am Ende gehen alle wieder ihrem gewohnten Alltag nach. Einem Alltag, in dem nun auch mehr Wissen um die Vereinsarbeit und neue Motivation für die Kommunikation der Projekte vorherrschen. Denn, wenn man weiß, wie genau die gute Sache funktioniert für die man sich einsetzt, ist die Leidenschaft umso größer.

 

 

*Anm. d. Red.: Klönschnack, der m norddeutsch – gemütliche Plauderei