Eines unserer neuen Projektzugänge in Südafrika, die „Association for Fairness in Trade“ (AFIT) hat, vom 16. bis 20. Oktober 2017, erfolgreich eine „Spring School“ zum Thema des fairen Handels für seine Mitglieder organisiert. Farmarbeitern*innen und Kleinbäuer*innen gewannen hierdurch Zugang zu Informationen über ihre Rechte und die Möglichkeit sich untereinander zu vernetzen.


40 Teilnehmende von neun verschiedenen Farmen verbrachten gemeinsam eine intensive Woche im südafrikanischen Gaanzekraal. Unter ihnen waren auch die Rooibosfarmer*innen der Kooperative Heiveld. Über ein Jahr lang haben wir gemeinsam mit weiteren Akteur*innen des fairen Handels das Ziel verfolgt, mit der Spring School über Standards und Rechte im fairen Handel zu informieren; die Solidarität unter den Teilnehmer*innen zu stärken; den Austausch von Erfahrungen und täglichen Herausforderungen zu ermöglichen und die Arbeiter*innen zu ermutigen ihren eigenen Projekten nachzugehen. Einer der teilnehmenden Kleinbauern beschreibt die neugefundene Solidarität mit folgenden Worten:

Während des Trainings habe ich bemerkt, dass obwohl wir alle unterschiedliche Hintergründe haben und an unterschiedlichen Orten arbeiten uns ähnliche Probleme beschäftigen.

„Jetzt kenne ich meine Rechte und kann dieses Wissen auch teilen (…)“

Die diesjährigen Workshops befassten sich mit 4 Themenblöcken: Projektplanung, Leadership Training, den Rechten von Arbeitenden und Arbeitsgesetzgebung sowie Politik und die Position von Macht. Der Kurs gab den Teilnehmenden praktische Kenntnisse an die Hand und theoretische Hintergründe wurden erläutert.

Auf der praktischen Ebene wurde vermittelt wer Ansprechpartner bei Problemen und Beschwerden ist. Auf der theoretischen Ebene wurde die Beziehung von Machtverhältnissen an den Schnittstellen zu Gender, Religion, Ethnizität, Alter und Klasse; die Ursachen von Ungleichheit; Rechte von Arbeitenden sowie die Rolle des Staates in der ungleichen Verteilung von Privilegien und Ressourcen diskutiert.

Insgesamt konnten die Teilnehmer*innen so aus der Woche vielfältige Kompetenzen ziehen und ihr Netzwerk aufbauen. Um mit den Worten einer Teilnehmerin abzuschließen: „Die Spring School als Ganzes soll das Bewusstsein und Wissen über die Probleme, die [den Kleinbäuer*innen] alltäglich bei der Arbeit begegnen, steigern. Das Projekttraining hat aufgezeigt, dass ohne Kenntnisse über ihre (…) Rechte, (…) die Probleme nicht angegangen werden können.“